Frau Urban-Kern
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Ich glaube, das hat auch damit zu tun, dass ich von mir selbst sage, dass ich anders bin. Und dass ich manchmal gewisse Dinge nicht so leisten kann, wie vielleicht erwartet oder gewünscht wird.
Die Kita-Kinder wissen teilweise von meinen Beeinträchtigungen und sagen, ich sei anders.
Unsere Kita ist ein bisschen anders, was allen Kindern zugutekommt.
Auszug aus einem Interview mit Doreen Urban-Kern aus Werdau. Das Interview wurde am 14. März 2019 geführt.
Ich bin Erzieherin und Leiterin in einer Kita. Inklusion betrifft mich insofern persönlich, als ich nicht alles hören und verstehen kann. Darüber hinaus betrifft mich Inklusion in der Familie, im Ehrenamt und natürlich bei meiner Arbeit als Kita-Leiterin.
Die Kita-Kinder wissen teilweise von meinen Beeinträchtigungen und sagen, ich sei anders. Ich glaube, das hat auch damit zu tun, dass ich von mir selbst sage, dass ich anders bin. Und dass ich manchmal gewisse Dinge nicht so leisten kann, wie es vielleicht erwartet oder gewünscht wird. Gerade das deutliche, klare, laute Sprechen ist mir sehr wichtig, um auch immer klare Strukturen im Kopf zu haben.
Ich finde Inklusion sehr wichtig, denn wenn wir alle Menschen mit- und wahrnehmen, wie sie sind, haben wir als Gesellschaft eine größere, lautere Stimme – wir sind viel mehr Menschen. Und es gibt sehr viele Menschen, die trotz ihrer Beeinträchtigung das Leben in der Gesellschaft bereichern, und die auch ein Recht dazu haben.
Wir haben hier im Ortsteil Leubnitz der Stadt Werdau mit der „Kinderstube“ eine sehr kleine Kita. Eltern von Kindern mit Förderbedarf können hier Betreuung wahrnehmen. Doch auch wenn keine Diagnostik vorliegt, integrieren wir das Kind nach bestem Wissen und Gewissen und mit allen Maßnahmen, die ich in meiner Ausbildung erworben habe. Mithilfe dieser Ansätze begleiten wir die Kinder, bringen ihnen Fähigkeiten und Fertigkeiten bei, um ihre Selbstständigkeit zu fördern. Denn das sind die optimalen Bedingungen für ihre Schulzeit sowie für das spätere Leben, in dem sie möglichst viel selbst tun können sollen. In dieser Beziehung ist unsere Kita ein bisschen anders, was allen Kindern zugutekommt. Sie respektieren und helfen einander, und ich lasse sie bewusst zusammenarbeiten.
Natürlich habe ich den Wunsch, dass Inklusion in der Gesellschaft ankommt. Aktuell besteht die Herausforderung darin, uns nicht gegenseitig zu behindern. Das heißt konkret, dass wir den Blick nach vorn richten und zum Beispiel das Thema Digitalisierung weiterdenken müssen. Umso wichtiger ist es, Menschen mit kognitiven und motorischen Beeinträchtigungen bei der Digitalisierung so mitzunehmen, dass sie es auch verstehen können.
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Hallo.
Ich bin Doreen Urban-Kern aus Werdau.
Ich bin Erzieherin.
Und ich leite eine Kita.
Kita ist die Abkürzung für Kinder-Tages-Stätte.
Dort werden kleine Kinder tagsüber betreut.
Ich kann nicht alles hören und verstehen.
Darum ist Inklusion in vielen Bereichen wichtig für mich:
- in der Kita
- in der Familie
- in der ehren-amtlichen Arbeit
Manche Kinder finden:
Ich bin anders.
Ich sage das ja auch selbst.
Manchmal leiste ich weniger als andere von mir erwarten.
Mir ist wichtig:
Klares, lautes Sprechen.
Und klare Strukturen.
Inklusion ist ein wichtiges Thema.
Wenn alle Menschen so sein können wie sie sind:
Dann haben wir als Gesellschaft eine lautere Stimme.
Wir können mehr bewirken.
Viele Menschen mit Beeinträchtigung bereichern das Leben.
Unsere Kita heißt Kinder-Stube.
Sie ist sehr klein.
Sie ist in Leubnitz.
Das ist ein Stadt-Teil von Werdau.
Wir betreuen Kinder mit Förder-Bedarf.
Wir integrieren die Kinder so gut wie möglich.
So wie ich es in meiner Ausbildung gelernt habe.
Wir begleiten die Kinder.
Und wir fördern sie.
So sind sie gut vorbereitet für die Schule.
Und das spätere Leben.
Damit sie möglichst viel selbst tun können.
Das macht unsere Kita ein wenig anders.
Und das ist für alle Kinder gut.
Sie respektieren einander.
Und helfen sich gegen-seitig.
Ich wünsche mir:
- dass Inklusion in der Gesellschaft ankommt
- dass wir uns gegenseitig unterstützen
- dass digitale Medien auch für Menschen mit Beeinträchtigung verständlich sind
Das Gespräch war am 14. März 2019.