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Portrait von Astrid Klinge und Dr. Susanne Oesterreich

Agentur INSEL + MEILE

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Portrait von Astrid Klinge und Dr. Susanne Oesterreich

Dr. Susanne Österreich und Astrid Klinge

    Agentur INSEL + MEILE

    Stichworte

    Alle Portraits
    Barrierefreies Museum
    Barrierefreiheit von Anfang an mitdenken
    Erfahrungen einer Mutter mit Zwillingen
    Inklusionskonzept
    Museum für alle
    Sensibilisierung

    Die Gesellschaft ist divers und das muss sich auch im Museumsbereich abbilden.

    Barrierefreiheit und Inklusion in den Museen kommen tatsächlich allen zu Gute.

    Unsere Empfehlung ist es, ein Inklusionskonzept mit Zielen, Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten zu erstellen.

      Auszug aus einem Interview mit Dr. Susanne Österreich und Astrid Klinge aus Leipzig. Das Interview wurde am 02. April 2019 geführt.

      Astrid Klinge: Wir haben im Jahr 2014 angefangen, uns mit dem Thema „Inklusion im Museum“ zu beschäftigen. 2018 haben wir dann gemeinsam die Agentur „INSEL + MEILE“ gegründet. Schwerpunktmäßig arbeiten wir in den Bereichen Museumsberatung und Ausstellungskonzeption.

      Zunächst muss man sich mit dem Thema Inklusion auseinandersetzen und überlegen, was man wie umsetzen kann. Unsere Empfehlung ist es, ein Inklusionskonzept mit Zielen, Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten zu erstellen. Für viele Museen ist natürlich der finanzielle Aspekt entscheidend: Zwar lässt sich einiges mit kleinem Budget machen, aber wenn es um bauliche Zugänglichkeit, ein taktil erfassbares Leitsystem oder inklusive Ausstellungsgestaltung geht, kommen zum Teil hohe Kosten auf die Museen zu.

      In unserer täglichen Arbeit erfahren wir oft, dass im Inklusionskontext Berührungsängste oder Unsicherheiten da sind, oder die neuen Aufgaben als zusätzliche Arbeit gesehen werden. Denn meistens sind die Museumsmitarbeiter*innen bereits sehr ausgelastet. Das bringt gerade kleine Häuser wirklich an ihre Grenzen.

      Interessanterweise haben Museumsmitarbeiter*innen, die sehr engagiert sind, oft eine private Motivation, weil sie in der Familie oder im Freundeskreis Menschen mit Behinderung haben. Für andere, die gar keine Kontakte zu Menschen mit Behinderung haben, ist das wie eine andere Welt. Sie fragen sich, wie sie Inklusion gestalten sollen, und wollen bloß nichts falsch machen.

      Susanne Oesterreich: Mich persönlich hat der Gedanke der Publikumsorientierung zur Inklusionsarbeit geführt. Das Museum steht im Dienst der Gesellschaft, und wenn man diesen Anspruch ernst nimmt, dann muss das Museum auch für alle Menschen offen sein – und nicht nur für Menschen, die sehen können oder in der Lage sind, die Treppen hochzulaufen. Die Gesellschaft ist divers und das muss sich auch im Museumsbereich abbilden.

      Ich habe Zwillinge und so manches Mal, wenn ich mit dem Doppel-Kinderwagen unterwegs war, habe ich gedacht, wie schwierig und frustrierend es sein muss, wenn man im Rollstuhl im öffentlichen Raum unterwegs ist. Deshalb ist ein Argument, das wir immer wieder anbringen, die Tatsache, dass Barrierefreiheit und Inklusion in den Museen tatsächlich allen zugutekommen.

      Hallo!

      Wir sind die Agentur INSEL + MEILE aus Leipzig.

      Wir, das sind:

      • Astrid Klinge
      • Susanne Oesterreich

      Astrid Klinge:

      Seit dem Jahr 2014 beschäftigen wir uns mit dem Thema Inklusion im Museum.

      So haben wir im Jahr 2018 die Agentur INSEL + MEILE gegründet.

      Was wir machen?

      Wir organisieren Ausstellungen.

      Und beraten Museen.

      Dabei ist Inklusion ein wichtiges Thema.

      Zunächst muss man überlegen:

      Was ist Inklusion?

      Dann kann man planen:

      Was sollen wir umsetzen?

      Wie kann man das umsetzen?

      Viele Museen müssen sehr genau auf die Kosten schauen.

      Manche inklusiven Angebote sind auch mit wenig Geld machbar.

      Andere inklusive Angebote sind teuer.

      Zum Beispiel Umbau-Arbeiten für Roll-Stühle.

      Oder Orientierungs-Hilfe für Menschen mit Seh-Behinderung.

      Viele Museums-Mitarbeiter*innen wollen sich nicht so gern mit dem Thema Inklusion beschäftigen.

      Damit sie keine extra Arbeit haben.

      Denn oft haben sie schon viel zu tun.

      Vor allem bei kleinen Museen kommt das vor.

      Manche Museums-Mitarbeiter*innen setzen sich aber sehr für Inklusion ein.

      Wir erfahren dann:

      Sie haben ein Familien-Mitglied mit Behinderung.

      Oder sie haben eine Person im Freundes-Kreis mit Behinderung.

      Wenn Menschen gar keine Kontakte zu Menschen mit Behinderung haben:

      Dann ist das für sie wie eine andere Welt.

      Sie fragen sich:

      Wie geht Inklusion?

      Sie wollen nichts falsch machen.

      Dr. Susanne Oesterreich:

      Ich denke:

      Museen sind für die Menschen da, die das Museum besuchen.

      Und das können alle Menschen sein.

      Deshalb müssen Museen für alle Menschen gestaltet werden.

      Nicht nur für die Menschen, die sehen können.

      Oder für die Menschen, die eine Treppe hochlaufen können.

      Deshalb finde ich Inklusion so wichtig.

      Ich habe Zwillinge.

      Wenn ich mit dem Zwillings-Kinder-Wagen spazieren gegangen bin:

      Dann hatte ich oft Schwierigkeiten.

      Es gab Treppen.

      Oder es war zu eng für den Wagen.

      Da habe ich gedacht:

      Für Menschen im Roll-Stuhl muss es ziemlich schwierig sein.

      Wenn wir unser Museum barriere-frei gestalten:

      Dann haben es Menschen im Roll-Stuhl leichter.

      Und auch Eltern mit Kinder-Wagen.

      Das Gespräch war am 2. April 2019.

      Agentur INSEL + MEILE

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