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Porträt von Dr. Peter Münzberg

Herr Münzberg

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Porträt von Dr. Peter Münzberg

Dr. Peter Münzberg aus Dresden

    Herr Münzberg

    Stichworte

    Ich habe mit engagierten Partnern direkt nach der Wende begonnen, in Dresden und Sachsen Selbsthilfestrukturen aufzubauen.

    Es ist unsere gemeinsame Aufgabe dafür zu sorgen, dass unsere Gesellschaft mehr Verständnis für Vielfalt und Andersartigkeit entwickelt.

    Ich bin seit über 30 Jahren zur Fortbewegung im Wesentlichen auf einen Rollstuhl angewiesen. Damit komme ich auch gut zurecht.

      Auszug aus einem Interview mit Dr. Peter Münzberg aus Dresden. Das Interview wurde am 04. Februar 2019 geführt.

      Ich bin seit über 30 Jahren zur Fortbewegung im Wesentlichen auf einen Rollstuhl angewiesen. Damit komme ich auch gut zurecht.

      Ich habe mit engagierten Partnern direkt nach der Wende begonnen, in Dresden und Sachsen Selbsthilfestrukturen aufzubauen. Wir haben die neuen Möglichkeiten genutzt, um uns zusammenzuschließen, gemeinsam Wünsche und Forderungen gegenüber Politik und Verwaltung vorzutragen und damit unmittelbar an der gesellschaftlichen Entwicklung teilzuhaben. Innerhalb kürzester Zeit ist es uns gelungen, die „Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V.“ als Dachverband und weitere Selbsthilfe-Fachverbände zu gründen und ihre Arbeitsfähigkeit zu sichern.

      Ich bin noch heute aktiv, bearbeite unter anderem unser Internetportal www.selbsthilfenetzwerk-sachsen.de und engagiere mich im langjährigen Projekt „ÖPNV für alle“. Letzteres verfolgt das Ziel, öffentliche Verkehrsmittel für Menschen mit Behinderungen ohne Einschränkungen zugänglich zu machen.

      Inklusion ist aus meiner Sicht eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir können Menschen mit Behinderung nur in die Mitte der Gesellschaft einordnen, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Die erste ist, dass die Betroffenen es selber möchten. Denn nur dann, wenn ich mich gegenüber meiner Umgebung öffne, wenn ich sage, welche Unterstützung ich benötige, kann mir geholfen werden. Auf der anderen Seite müssen die Menschen drum herum bereit sein, diese Hilfe zu gewähren und nicht die Flucht ergreifen, wenn sie sehen, dass irgendwo die ‚Säge klemmt‘.

      Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren sehr einseitig entwickelt. Viele sehen nur noch ihr Eigenes und sind nicht mehr bereit, etwas für ihren Nachbarn zu tun. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe dafür zu sorgen, dass unsere Gesellschaft mehr Verständnis für Vielfalt und Andersartigkeit entwickelt. Sicher müssen Politik und Verwaltung, soziale Organisationen, aber auch Wissenschaft und Wirtschaft Voraussetzungen schaffen, müssen Gesetze und weitere Regelungen so in Kraft gesetzt werden, dass Inklusion möglich ist. Zum Erfolg wird das jedoch nur führen, wenn wir alle bereit sind, diesen Grundgedanken im täglichen Leben mitzutragen und mitzugestalten.

      Hallo!

      Ich bin Dr. Peter Muenzberg aus Dresden.

      Seit mehr als 30 Jahren sitze ich im Roll-Stuhl.

      Damit komme ich gut zurecht.

      Ich setze mich seit 30 Jahren für die Selbst-Hilfe ein.

      Selbst-Hilfe bedeutet:

      Betroffene helfen Betroffenen.

      Genauer gesagt:

      Menschen im Roll-Stuhl unterstützen andere Menschen im Roll-Stuhl.

      Der Selbst-Hilfe-Verband ist für ganz Sachsen.

      Das machen wir vom Selbst-Hilfe-Verband:

      Wir sammeln unsere Wünsche.

      Und unsere Forderungen.

      Und wenden uns damit an die Politiker.

      Wir haben nicht nur den großen Selbst-Hilfe-Verband gegründet.

      Wir haben auch viele kleine Selbst-Hilfe-Verbände gegründet.

      Der Name vom großen Selbst-Hilfe-Verband lautet:

      Landes-Arbeits-Gemeinschaft Selbst-Hilfe Sachsen e.V.

      Ich bin noch heute in der Selbst-Hilfe aktiv.

      Ich kümmere mich um die Internet-Seite:

      www.selbsthilfenetzwerk-sachsen.de

      Außerdem kümmere ich mich um die öffentlichen Verkehrs-Mittel.

      Auch Menschen mit Behinderung sollen ohne Einschränkungen den Bus nehmen können.

      Das Projekt heißt: ÖPNV für alle.

      Ich denke:

      Die ganze Gesellschaft ist für Inklusion verantwortlich.

      Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte der Gesellschaft.

      Aber dafür sind 2 Dinge nötig:

      • Die Betroffenen nehmen Hilfe an.

      Nur wenn ich sage:

      Diese Unterstützung brauche ich.

      Dann können mir andere Menschen helfen.

      • Die anderen Menschen wollen helfen.

      Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren nicht nur gut entwickelt.

      Viele denken nur an sich selbst.

      Sie sind nicht mehr bereit, etwas für ihren Nachbarn zu tun.

      Wir müssen uns alle darum kümmern:

      Unsere Gesellschaft soll mehr Verständnis für Vielfalt haben.

      Auch Politiker müssen sich für Inklusion einsetzen.

      Neue Gesetze können Inklusion fördern.

      Aber wir müssen alle bereit sein für mehr Inklusion.

      Und zwar jeden Tag.

      Nur dann sind wir erfolgreich.

      Das Gespräch war am 4. Februar 2019.

      Herr Münzberg

      Herr Münzberg

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      Portrait - Herr Münzberg
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