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Porträt von Karola Köpferl

Frau Köpferl

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Porträt von Karola Köpferl

Karola Köpferl aus Chemnitz

    Frau Köpferl

    Stichworte

    Affinität zur Technologie
    Alle Portraits
    Chronische Erkrankungen
    Junge Menschen mit Erkrankungen
    Morbus Bechterew
    Politik in eigener Sache
    Teilhabe

    Inklusion beschäftigt mich in meinem politischen Wirken. Es muss grundsätzlich mehr daran gearbeitet werden. Mit dem Koalitionsvertrag bin ich deshalb auch nur mäßig zufrieden.

    Spannenderweise stelle ich im digitalen Kontext immer wieder fest, wie technikaffin wir als Menschen mit Beeinträchtigungen sind.

    Als ich dann meine Diagnose hatte, musste ich mich als junger Patient auch sehr viel selbst schlau machen.

      Ich arbeite hauptberuflich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Chemnitz und vertrete seit Sommer 2021 die Juniorprofessur Techniksoziologie. Darüber hinaus bin ich Vorstandsvorsitzende der Grünen des Kreisverbandes Chemnitz, bei uns in einer weiblichen Doppelspitze geführt. Und seit Herbst 2019 bin ich auch Mitglied im Chemnitzer Behindertenbeirat.

      Ich interessiere mich besonders für zwei Schienen. Der eine Bereich ist das Thema Netzpolitik und Digitale Teilhabe, was auch unglaublich viel mit Inklusion zu tun hat. Und das andere Thema betrifft Gemeinschaftsgarten-Projekte. Nebenbei schreibe ich noch an meiner Promotion im Bereich technischer Assistenzsysteme. Spannenderweise stelle ich im digitalen Kontext immer wieder fest, wie technikaffin wir als Menschen mit Beeinträchtigungen sind. Es ist vielleicht gar kein Zufall, dass ich mich schon immer viel mit Assistenzsystemen und Digitaltechnologien beschäftige.

      Ich selbst habe eine rheumatische Krankheit namens Morbus Bechterew, aber dahinter steckt eine sehr vielschichtige Krankheit. Ich habe zum Beispiel viel mit Fingerproblematiken zu tun. Für mich ist es deshalb sehr spannend, wie umfangreich die Hilfsmittelliste zu dieser Problematik ist und ob die Hilfsmittel weiterentwickelt und als Medizinprodukte oder auch als Teilhabeprodukte verstanden werden.

      Meine ersten Symptome hatte ich in der Abiturzeit. Im Studium konnte ich die Symptome ein Stück weit kompensieren. Es ist zwar organisatorisch aufwendig, aber es ist machbar. Als ich dann einen Beruf ausübte, der sehr viel mit Stress und Verantwortung zu tun hat, hatte ich am Anfang den Eindruck, dass ich mir einfach noch mehr Mühe geben muss. Meine frühere Chefin an der Hochschule Mittweida hat mich später darauf gebracht, im Lehrbereich Inklusion mitzumachen. Das war für mich ein gewisses Empowerment, diese Thematik nicht nur rein fachlich, sondern auch politisch zu bearbeiten, Politik in eigener Sache zu machen. Und man macht es ja nicht nur für sich, sondern für 10 % aller Menschen in Deutschland. Mit dem Koalitionsvertrag bin ich deshalb auch nur mäßig zufrieden. Ich hätte einfach gern mehr zum Thema Inklusion enthalten gehabt.

      Interview geführt am: 07.12.2021

      Hallo!

      Ich bin Karola Köpferl aus Chemnitz.

      Ich arbeite an der Technischen Universität Chemnitz.

      Dort forsche ich.

      Außerdem bin ich Vorstands-Vorsitzende bei den GRÜNEN vom Kreis-Verband Chemnitz.

      Seit 2019 bin ich auch Mitglied im Chemnitzer Behinderten-Beirat.

      Ich interessiere mich besonders für 2 Dinge:

      • digitale Teilhabe
      • Gemeinschafts-Garten-Projekte

      Nebenbei schreibe ich noch an einer Doktor-Arbeit im Bereich technischer Assistenz-Systeme.

      Assistenz-Systeme sind Computer-Programme, die Menschen unterstützen.

      Ich stelle immer wieder fest:

      Menschen mit Behinderung kennen sich total gut aus mit Technik.

      Ich selbst habe eine rheumatische Krankheit namens Morbus Bechterew.

      Das ist eine sehr viel-schichtige Krankheit.

      Ich habe zum Beispiel viele Probleme mit meinen Fingern.

      Deshalb beschäftige ich mich mit Hilfs-Mitteln.

      Und mit deren Weiter-Entwicklung.

      Ich verstehe die Hilfs-Mittel nicht nur als Medizin-Produkte.

      Ich verstehe die Hilfs-Mittel auch als Teilhabe-Produkte.

      Meine Krankheit fing in der Abitur-Zeit an.

      Also am Ende von meiner Schul-Zeit.

      Im Studium konnte ich noch ziemlich gut damit umgehen.

      In meiner Arbeit war es dann nicht so einfach.

      Mein Beruf war stressig.

      Und ich hatte viel Verantwortung.

      Meine frühere Chefin hat mir damals den Tipp gegeben:

      Mach doch im Bereich Inklusion was!

      Sie hat mich motiviert.

      Seitdem setze ich mich für Inklusion ein.

      Ich setze mich sozusagen für mich selbst ein.

      Und für 10 Prozent aller Menschen in Deutschland.

      Tatsächlich ist es nämlich so:

      1 von 10 Personen in Deutschland hat eine Beeinträchtigung.

      Mit der Politik bin ich deshalb auch nur mäßig zufrieden.

      Es sollte mehr für die Inklusion gemacht werden!

      Das Gespräch war am 7. Dezember 2021.

      Frau Köpferl

      Frau Köpferl

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      Portrait - Frau Köpferl
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