Firma ZLT
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Wir sehen hier auch gelebte Inklusion als Teamleistung, die nicht an einer einzelnen Person hängt. (Gutknecht)
Unser Job ist es, die richtigen Jobs mit den richtigen Menschen zu verknüpfen. (Gutknecht)
Es stehen viele Dinge an, die auch für Menschen mit Handicap sehr gut geeignet sind. (Rieck)
Ich kann auch nicht feststellen, dass die Kollegen mit Handicap langsamer sind oder so. (Schubert)
Wir sind ein mittelständisches Unternehmen und müssen natürlich wirtschaftlich arbeiten. Daher betrachten wir das Thema der Inklusionsabteilung und der Menschen mit Handicap auch aus einer wirtschaftlichen Perspektive. (Rieck)
So lange es geht, will ich arbeiten, arbeiten, arbeiten. (Lindner)
Auszug aus einem Interview mit Markus Rieck und Andreas Gutknecht aus Jahnsdorf, Udo Schubert aus Chemnitz und Marcel Lindner. Das Interview wurde am 19. März 2019 geführt.
Markus Rieck: Ich bin Betriebsleiter und Prokurist der „ZLT Lüftungs- und Brandschutztechnik GmbH“ in Jahnsdorf. Den Bereich, in dem wir Filter- und Zubehörteile montieren, haben wir neu organisiert. Die Montagevorgänge sind dort überschaubar und leicht erlernbar. Es stehen viele Dinge an, die auch für Menschen mit Handicaps sehr gut geeignet sind. Dort haben wir unsere Inklusionsabteilung installiert. Geleitet wird der Bereich von Herrn Schubert, der inzwischen zehn Mitarbeiter hat.
Die Initiative für diese Inklusionsabteilung kam von Herrn Gutknecht. Ihn inspirierte die Diakonie in Glauchau, die schon seit einigen Jahren unser Zulieferer ist. Dort werden nach unseren Vorgaben durch Menschen mit Handicap Teile für uns montiert.
Andreas Gutknecht: Unser Job ist es, die richtigen Jobs mit den richtigen Menschen zu verknüpfen. Da spielt das Handicap erstmal keine Rolle. Wir hatten unter anderem mit dem Kommunalen Sozialverband Sachsen und dem Arbeitsamt die Idee: Was wäre, wenn wir die Arbeiten bei uns vor Ort zusammenziehen?
Wir sehen hier gelebte Inklusion als Teamleistung, die nicht an einer einzelnen Person hängt. Denn, wenn Herr Rieck nicht mitzieht, kann ich machen, was ich will – es wird nicht funktionieren! Wenn ich aber nicht die Ideen liefere, wird es auch nicht laufen. Und wenn Herr Schubert im Alltag die Inklusion nicht lebt, wird es erst recht nicht laufen.
Udo Schubert: Ich bin seit fünf Jahren bei der „ZLT GmbH“ fest eingestellt. Seit Oktober 2018 bin ich Leiter der Inklusionsabteilung, und ich fühle mich recht wohl dabei. Wir haben nun seit einer Weile ein paar Kolleginnen und Kollegen, die ein gewisses Handicap haben. Was aber im Alltag eigentlich nicht auffällt. Das muss man ganz klar sagen.
Marcel Lindner: Ich bin über die Lebenshilfe, Thema Außenarbeitsplatz, hierhergekommen. Das heißt, ich habe ein halbes Jahr schrittweise hier gearbeitet. Ab dem zweiten halben Jahr kam dann der Personalchef und hat gesagt: „Herr Lindner, ich würde sie gern fest bei uns einstellen.“ Ich dachte: Da glaubst du nicht dran. Und dann kam er eines Tages und hatte etwas für mich. Und das war dann mein Arbeitsvertrag.
Ich nehme die Zukunft, so wie sie kommt. Solange es geht, will ich arbeiten, arbeiten, arbeiten. Bis zur Rente, wann immer die ist. Wir haben das hier gemeinsam hinbekommen.
Markus Rieck: Mein Name ist Markus Rieck. Ich bin Betriebsleiter und Prokurist der „ZLT Lüftungs- und Brandschutztechnik GmbH“ in Jahnsdorf.
Hier in Jahnsdorf sind wir im Jahr 2013 angekommen. Davor war die ZLT in Oelsnitz im Erzgebirge beheimatet. Dort liegen auch die Wurzeln von Herrn Dirk Neubert, der die ZLT im Jahr 1996 gegründet hat. Der Umzug nach Jahnsdorf hat uns viele Möglichkeiten eröffnet. Durch unser Wachstum und die Gruppenzugehörigkeit zur „Aereco GmbH“ (mit Sitz in Hofheim-Wallau bei Frankfurt) seit 2012 gab es einen großen Schub in den Produktionsmengen. Die Aereco ist vom Vertrieb her sehr gut aufgestellt und bringt uns daher ein großes Auftragsvolumen mit.
Wir haben in der Fertigung verschiedene Bereiche. Es gibt den Brandschutzbereich, die Vorfertigung, den Sonderbereich Wasserstrahl-Schneiden für verschiedene Dämmstoffe und Isolierungsmaterialien sowie die Montagebereiche. Den Bereich, in dem wir Filter- und Zubehörteile montieren, haben wir neu organisiert. Die Montagevorgänge sind dort überschaubar und leicht erlernbar. Es stehen viele Dinge an, die auch für Menschen mit Handicaps sehr gut geeignet sind. Dort haben wir unsere Inklusionsabteilung installiert. Geleitet wird der Bereich von Herrn Schubert, der inzwischen zehn Mitarbeiter hat.
Die Abteilung gibt es seit dem Jahreswechsel 2018/2019. Im letzten Jahr haben wir die Vorarbeiten in der Raumgestaltung ausgeführt. Wir hatten vom Vorbesitzer ein Hallenschiff übernommen, was jedoch im damaligen Zustand völlig ungeeignet war. Dort haben wir zunächst eine Trennwand eingezogen und den Fußboden beschichtet, damit wir keine Staubbelastung mehr haben. Wir haben passende Beleuchtung installiert, eine entsprechende Hallenheizung und Fenster für den Blickkontakt nach außen eingebaut. Dann haben wir nach Arbeitsschutzrichtlinien und Arbeitsstättenrichtlinien die Arbeitsplätze eingerichtet. Die Plätze sind ausgerüstet mit höhenverstellbaren Tischen und entsprechender Bestuhlung, denn die meisten Tätigkeiten dort werden im Sitzen ausgeführt. Es war sehr schön zu sehen, dass wir hier so einen Bereich entwickeln können, der eine richtige eigene Abteilung in der Firma darstellt.
Die Idee und Initiative für diese Inklusionsabteilung kam von Herrn Gutknecht. Ihn inspirierte die Diakonie in Glauchau, die schon seit einigen Jahren unser Zulieferer ist. Dort werden nach unseren Vorgaben durch Menschen mit Handicap Teile für uns montiert. Die Zusammenarbeit mit der Diakonie hat eigentlich schon immer viel Freude gemacht. Ich bin zwar selten, aber gerne dort zu Besuch. Ich freue mich, die Menschen dort zu sehen und bin begeistert, was sie leisten und auf den Weg bringen. Wir haben außerdem Kontakt zur Lebenshilfe in Stollberg. Und eigentlich haben wir dort den ersten Mitarbeiter auf einen Außenplatz gesetzt. Aber dazu kann Herr Gutknecht mehr berichten, weil es seine Idee war, dies zu tun.
Andreas Gutknecht: Es war letztes Jahr absehbar, dass wir mit der Filter- und Kleinteilmontage enorme Steigerungen haben würden. Unser Job ist es, die richtigen Jobs mit den richtigen Menschen zu verknüpfen. Da spielt das Handicap erstmal keine Rolle. Wir hatten unter anderem mit dem „Kommunalen Sozialverband Sachsen“ (KSV) und dem Arbeitsamt die Idee: Was wäre, wenn wir die Arbeiten bei uns vor Ort zusammenziehen? Wir sehen hier gelebte Inklusion als Teamleistung, die nicht an einer einzelnen Person hängt. Denn, wenn Herr Rieck nicht mitzieht, kann ich machen, was ich will – es wird nicht funktionieren! Wenn ich aber nicht die Ideen liefere, wird es auch nicht laufen. Und wenn Herr Schubert im Alltag die Inklusion nicht lebt, wird es erst recht nicht laufen.
Die Idee stand letztes Jahr und dann haben wir uns gefragt, wie es eigentlich gestaltet werden muss. Wir haben technische Beratung vom KSV durch Frau Stöckmann bekommen. Sie hat uns erklärt, worauf wir achten müssen, damit wir nicht in die falsche Richtung laufen. Dann haben wir die Idee und den Bereich immer weiterentwickelt. Vor einem Jahr bestand der Bereich nur aus zwei Personen, und dann sind wir gewachsen. Wir haben überlegt, wie wir das hochqualifizierte Personal von Arbeiten entlasten können, die nicht so kompliziert sind, und die auch Menschen mit einem geistigen Handicap machen können. So wollten wir für alle eine Win-win-Situation schaffen.
Daher ging und geht es uns primär nicht um eine eventuelle Förderung seitens des KSV, des Arbeitsamtes oder des Jobcenters. Von dort könnte man uns gar nicht so viel Geld geben, dass wir jemanden nur wegen der Förderung einstellen würden. Es ist nämlich so: Wir haben einen Job und diesen wollen wir mit einem Menschen verknüpfen, der diesen Job langfristig ausführen kann und möchte. Nur dann wird es langfristig, auch nach dem Ende einer eventuellen Förderung, ein Erfolg werden. Und wenn der Job und der Mensch am Anfang Ecken und Kanten hat, und ich etwas ausgleichen muss, dann setzen wir die Unterstützung des KSV, des Arbeitsamtes oder des Jobcenters dafür ein. Wenn es uns gelingt, diese Verknüpfung zwischen Mensch und Job herzustellen, dann haben letztendlich alle ein sorgenfreies Leben. Für mich ist es eine positive Erfahrung zu hören, dass ein Mensch mit Handicap, der vor gut einem Jahr für einfachste Arbeiten aus der Werkstatt zunächst auf einem Außenarbeitsplatz zu uns gekommen ist, jetzt eine Woche Urlaub hatte und der Bereichsleiter sagt, dass er fehlt. Das sagt mir, dass der Mann genau an der richtigen Stelle ist, weil er gebraucht wird. Wenn er nicht da ist, entsteht eine Lücke, und das ist für mich das Zeichen, dass es funktioniert.
Markus Rieck: Grundsätzlich funktioniert es. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen und müssen natürlich wirtschaftlich arbeiten. Daher betrachten wir das Thema der Inklusionsabteilung und der Menschen mit Handicap auch aus einer wirtschaftlichen Perspektive. Wir machen das nicht, um unsere Abgabe zu vermeiden. Die Leute arbeiten hier mit einer akzeptablen Taktzahl, und das ist eine gute Situation.
Andreas Gutknecht: Ein Beispiel: Herr Rieck hat einen Gebrauchsmusterschutz auf ein Einbaugehäuseteil entwickelt, das im Moment auch ein Arbeitsbringer ist. Davon haben wir die erste Serie á 2000 Stück in der Bestellung. An jedem dieser 2000 Einbaugehäuse müssen vier Hinterwandhalterungen befestigt werden; wir brauchen also 8000 Befestigungen. Wir müssen dafür 8000 kleinste Metallteile stanzen und diese 8000 mal kanten. Wir würden das an einem Tag lernen und am zweiten Tag weglaufen. Aber Herr Lindner wird bei dieser Arbeit glücklich. Er ist der richtige Mensch dafür.
Bei der ZLT haben ca. 10 % der Mitarbeiter ein Handicap. Unsere Aufgabe im Management ist es, dafür zu sorgen, dass das Unternehmen funktioniert, und das tut es. Wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass ein Mensch mit Handicap das Geld, das er hier bekommt, auch durch seine eigene Arbeit erwirtschaftet. Ich glaube, dass es auch vielen Menschen emotional gut tut, zu wissen, dass sie wertvoll sind.
Abschließend würde ich mir Folgendes wünschen: Dass der Begriff „Schwerbehinderung“ aus dem Gesetz gestrichen wird. Der Begriff stört mich enorm, weil er etwas suggeriert, das nicht da ist.
Udo Schubert: Ich bin Schubert Udo, Baujahr 64, also auch nicht mehr der Jüngste. Aber das ist nun mal so, da kommen wir alle hin. Ich bin seit fünf Jahren bei der „ZLT GmbH“ fest eingestellt. Seit Oktober 2018 bin ich Leiter der Inklusionsabteilung, und ich fühle mich recht wohl dabei. Auch im ganzen Betrieb bin ich eigentlich recht zufrieden. Wie gesagt, das alles ist noch ganz neu in dem Sinne.
Wir haben nun seit einer Weile ein paar Kolleginnen und Kollegen, die ein gewisses Handicap haben. Was aber im Alltag eigentlich nicht auffällt. Das muss man ganz klar sagen. Sie haben sich problemlos eingefügt. Und es gibt auch kein Manko, was ich irgendwo feststelle. Außer, dass sie eine geringere Arbeitszeit haben.
Es ist ein harmonisches Verhältnis. Und ich hoffe, alle fühlen sich wohl. Es gibt immer mal das ein oder andere Problemchen, aber das ist ganz normal. Jeder geht nicht jeden Tag mit strahlendem Gesicht auf Arbeit. Aber sonst gibt’s eigentlich keine Probleme. Und ich kann auch nicht feststellen, dass die Kollegen mit Handicap langsamer sind oder so. Oder irgendwo eine schlechtere Arbeit leisten oder so. Das ist eigentlich nicht der Fall.
Noch sind genügend Arbeitsplätze da, um es so zu gestalten, dass wir „einschichtig“ arbeiten. Wenn das mal mehr werden sollte, dann müsste man das dann staffeln über den Tag. Aber es ist den Kollegen gesagt worden und das war für niemanden ein Problem. Und ich gehe davon aus, dass das so bleibt.
Es ist Normalität für mich. Man kriegt in dem Sinne einen anderen Blick darauf, dass man sieht, was die Kollegen alles haben. Dann sagt man sich: Mein Gott, da hast du ja Glück gehabt. Das ist vielleicht der andere Blick, das man sagt, da bist du ja gut durchs Leben gekommen. Dass man ja im ersten Moment ein bisschen erschrickt, nicht vor den Kollegen, sondern vor der Krankheit. Man muss ja auch sagen, dass die Kollegen kein Handicap haben, was man sofort sieht. Sie haben zwar einen gewissen Schwerbehindertengrad, aber es fällt im normalen Alltag nicht auf.
Wir lernen die Kollegen durch andere Kollegen an und das geht reibungslos. Heute ist z.B. eine neue Kollegin gekommen, da weiß ich jetzt schon, das wird was. Das Thema Inklusion schreckt sicherlich jemanden ab, der damit nichts zu tun hat. Im ersten Moment war ich vielleicht auch ein wenig perplex, als Herr Gutknecht das gesagt hat. Aber es ist normal.
Es gibt immer Möglichkeiten, etwas zu verbessern. Und im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber so wie es ist, funktioniert es. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt, ich gehe davon aus, recht positiv.
Andreas Gutknecht: Wir haben das auch gemacht, weil wir den Herrn Schubert haben. Der bringt Ruhe rein. Wir lernen gerade einen Autisten an. Dabei ist es auch Herrn Schubert zu verdanken, dass der Kollege, der den Autisten anlernt, sich darauf einlässt. Weil Herr Schubert signalisiert, es geht. Es lohnt sich, sich mit diesem Menschen auseinander zu setzen.
Marcel Lindner: Ich bin seit dem 10.07.2018 hier. Ich bin über die Lebenshilfe, Thema Außenarbeitsplatz, hierhergekommen. Das heißt, ich habe ein halbes Jahr schrittweise hier gearbeitet. Ab dem zweiten halben Jahr kam dann der Personalchef und hat gesagt: „Herr Lindner, ich würde sie gern fest bei uns einstellen.“ Ich dachte: Da glaubst du nicht dran. Und dann kam er eines Tages und hatte etwas für mich. Und das war dann mein Arbeitsvertrag.
Bei mir ist das Handicap, das ich 70 % habe, eine Lern- und Rechtschreibschwäche. Ich habe in der Lebenshilfe angefangen. Ich habe in verschiedenen Bereichen die Außenarbeitsplätze versorgt. Dann war ich bei einer Firma. Und ich dachte, du tust hier die anderen anlernen, anlernen. Aber selber bin ich auf der Strecke geblieben. Das waren dann die 13 Jahre, wo ich in der Lebenshilfe war. Ich bin froh, dass ich jetzt den Schritt gewagt habe. Und ich will in der Zukunft sehen, was es bringt.
Ich habe in der Zeit hier bei der ZLT den Kranführerschein gemacht. Und momentan bin ich dabei, den Staplerschein zu machen. Das Ganze läuft noch, aber wann die Prüfung ist, weiß ich nicht. Aber das kriegen wir hin.
Ich wurde nach und nach angelernt. Thema Kanten, hinten an der Schere, dann beim Tiefziehen. Manchmal bin ich noch beim Brandschutz mit drin. Ich helfe aus mit kleinen Tätigkeiten. Dann in ich drüben in der Montage auch dabei. Und in anderen Bereichen noch mit.
Es ist schon schwer genug die Arbeit. Thema kratzfrei und Thema mit den Ecken. Das ist schon schwer. Aber das liegt mir. Ich bin froh, dass ich jetzt noch einen Kollegen habe. Der macht das gleiche Spiel durch wie ich. Er ist erst seit Januar da, ist aber kein Frischling.
Allgemein komme ich mit den Kollegen gut aus. Manchmal gibt es eine verbale Rauferei, aber das ist überall mal so. Ich fühle mich richtig wohl. Vor allem, weil ich mir seit Ende Februar etwas geleistet habe. Ein Auto. Aber ich fahre noch bis Ende März mit der Bahn. Ich hatte letztes Jahr einen Motorschaden. Ich nehme die Zukunft, so wie sie kommt. Solange es geht, will ich arbeiten, arbeiten, arbeiten. Bis zur Rente, wann immer die ist. Wir haben das hier gemeinsam hinbekommen.
Über die ZLT: Mit der ZLT machen wir ca. 8,5 Millionen Euro Umsatz und mit der STK ca. 1 Millionen Euro. Und wir wachsen noch immer. Unser Hauptfeld ist der Wohnungsbau, wobei unsere Produkte innerhalb Deutschlands insbesondere von der Aereco GmbH vertrieben werden. Wir haben auch einen kleinen Exportanteil, und über die Firmengruppe Aereco exportieren wir ins europäische Ausland (Irland, Ungarn, Österreich, Schweiz). Einiges geht auch nach Russland. Mit der STK sind wir stark im Projektgeschäft. Rauchschutzdruckanlangen für Treppenhäuser sind sehr sicherheitsrelevante Einrichtungen, die wir teilweise unter der Eigenmarke Ventimax vertreiben. Diese gehen dann über andere Kunden auch an den Markt. In dem Bereich haben wir deutschland- und europaweite Referenzen. Die bekannteste ist der Flughafen Berlin Brandenburg, in Dresden sind es zum Beispiel die Altmarktgalerie und der Elbepark, also viele bekannte Objekte. Allerdings ist das der kleinere Teil. Der größere Teil sind Entlüftungsanlagen im Geschosswohnungsbau, der bekannterweise in Deutschland boomt. In allen Großstädten ist die Wohnungsnot groß. Es werden überall Appartementhäuser und Studentenwohnheime gebaut, und dort haben wir mit der Aereco Gruppe die passenden Produkte. Das ist eine sehr effiziente Lüftung, die die Kosten für die Immobilieninvestoren gering hält und nahezu aufwandslos betrieben werden kann, da wir auf Filter und ähnliche Techniken komplett verzichten können.
Zu den Personen: Markus Rieck und Andreas Gutknecht aus Jahnsdorf; Udo Schubert aus Chemnitz und Marcel Lindner
Interview geführt am: 19.03.2019
Hallo!
Wir arbeiten für die Firma ZLT.
Wir, das sind:
- Markus Rieck
- Andreas Gutknecht
- Udo Schubert
- Marcel Lindner
Markus Rieck:
Ich bin Betriebs-Leiter bei der Firma ZLT.
Das macht die Firma ZLT:
- Technik für den Brand-Schutz
- Technik für Lüftungen
Die Firma ist in Jahnsdorf.
Wir sind ein inklusiver Betrieb.
Inklusiv heißt:
Bei uns arbeiten auch Menschen mit Behinderung.
Sie bauen Zubehör-Teile zusammen.
Man kann das Zusammen-Bauen leicht lernen.
10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung arbeiten hier.
Auch in der Diakonie in Glauchau arbeiten Menschen mit Behinderung.
Sie bauen auch Zubehör-Teile zusammen.
Und sie verkaufen das Zubehör an uns.
So kam die Idee für eine Inklusions-Abteilung bei der ZLT.
Andreas Gutknecht:
Ich kümmere mich um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Unsere Aufgabe ist:
Die richtigen Menschen sollen den richtigen Job bekommen.
Da spielt die Behinderung erstmal keine Rolle.
Inklusion ist bei uns Team-Leistung.
Jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass Inklusion gut klappt.
Udo Schubert:
Ich bin seit 5 Jahren bei der ZLT fest angestellt.
Seit Oktober 2018 bin ich Leiter der Inklusions-Abteilung.
Mir gefällt der Job.
Wir haben nun seit einer Weile ein paar Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung.
Was aber im Alltag eigentlich nicht auffällt.
Marcel Lindner:
Ich bin über die Lebenshilfe hierher-gekommen.
6 Monate lang habe ich nur ein wenig hier gearbeitet.
Danach hat der Personal-Chef zu mir gesagt:
Herr Lindner, ich würde Sie gern fest bei uns einstellen.
Ich dachte:
Das ist nicht wahr.
Und dann kam er eines Tages mit dem Arbeits-Vertrag.
Wie ich meine Zukunft sehe?
Ich nehme jeden Tag, so wie er kommt.
Ich will arbeiten, arbeiten, arbeiten.
Solange es geht.
Bis zur Rente.
Das Gespräch war am 19. März 2019.