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Portrait von Conrad, Adam, Ines und Stephan

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Pressefoto der Staatsministerin Köpping

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    Paradiso

    Stichworte

    Geistige Einschränkung
    Lernbehinderung
    Rollstuhl

    Wir wollen auch mal sagen: Ach komm, wir fahren in den Urlaub. – Adam

    Wir machen einfach das, was uns passt und liegt. - Stephan

    Wir wollen unabhängig bleiben. Wir wollen uns nicht an einen Sponsor binden oder an irgendeine Behindertenwerkstatt, von der wir dann abhängig sind.

    Inklusion finde ich gut. - Adam

    Die Songs machen wir alle zusammen. – Ines

      Stephan: Unsere Band gibt es seit 2011. Wir heißen Paradiso. Es gibt aber immer noch keine Platte von uns. Dieses Jahr ist es mit Sicherheit geplant. (A.d.R.: die Platte ist nach dem Interview am 06. Dezember 2019 erschienen). Was wir für Musik machen, ist schwer zu sagen. Wir haben keine Musikrichtung eingeschlagen. Wir machen einfach das, was uns passt und liegt.

      Adam: Ich würde es als Alternativ Rock bezeichnen. 70er Jahre-Dekade mit Einflüssen von Pink Floyd und Jimi Hendrix, Led Zeppelin, aber auch moderne Sachen wie Soul und Funk. Weniger beeinflusst uns das aktuelle Musikgeschehen oder das, was im Radio kommt. Und unsere Songs und Texte schreiben wir alle selber. Wir spielen nichts nach.

      Stephan: Das Projekt „Band mit behinderten Menschen“ ging an der Dr.-Pienitz-Förderschule los, damals mit unserer Sozialpädagogin. Das zerschlug sich dann nach der Schulzeit, denn jeder ist seinen Weg in eine Behindertenwerkstatt gegangen. Irgendwann hat uns dann dieser Ausgleich gefehlt. In der Regel proben wir einmal in der Woche. Wir versuchen, zu allen Anlässen zu spielen. Wir haben schon auf dem „Markt der Kulturen“ in Pirna gespielt.

      Ines: Mir ist es eigentlich egal, wo wir spielen. Hauptsache ich bin mit den Jungs zusammen. Denn ohne die Jungs würde die Band nicht funktionieren. Wir sind ja nicht nur Bandmitglieder, sondern auch Freunde.

      Stephan: Ich finde es positiv, dass es immer noch Förderschulen gibt, aber eben auch die Möglichkeit, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Behindertenschulen sollte es weiterhin geben.

      Adam: Ich finde es furchtbar, dass es Arbeitgeber gibt, die sagen: „Wozu braucht der Behinderte einen Mindestlohn?“ Wir müssen uns auch eine Wohnung leisten und bekommen nicht alles bezahlt. Wir würden gerne endlich unabhängig sein und Mindestlohn verdienen, und nicht immer jeden Cent umdrehen müssen. Wir wollen auch mal sagen: „Ach komm, wir fahren in den Urlaub.“ Dass man sich eine schöne Wohnung leisten kann, den Führerschein machen und sich eventuell ein Auto leisten kann, das ist alles momentan utopisch.

      Ines: Ich würde mir wünschen, dass wir auch mal bei größeren Sachen wie den „Filmnächten am Elbufer“ teilnehmen. Wir sind gut, aber wir bräuchten jemanden, der uns eine Chance gibt.

      Interview geführt am: 11. Juli 2019

      Hallo!

      Wir sind die Band Paradiso aus Pirna.

      Unsere Band gibt es seit dem Jahr 2011.

      Wir, das sind:

      Adam
      Conrad
      Ines
      Stephan
      Im Dezember 2019 ist unsere erste Platte erschienen.

      Frage:

      Was macht ihr für Musik?

      Stephan:

      Das ist schwer zu sagen.

      Wir haben uns für keine bestimmte Musik-Richtung entschieden.

      Wir machen einfach das, was uns passt.

      Und was uns liegt.

      Adam:

      Ich würde unsere Musik als Alternativ Rock bezeichnen.

      Mit Einflüssen aus den 1970er Jahren:

      Pink Floyd
      Jimi Hendrix
      Led Zeppelin
      Und mit Einflüssen von modernen Sachen wie Soul.

      Oder Funk.

      Von der aktuellen Musik lassen wir uns weniger beeinflussen.

      Auch nicht von den Radio-Songs.

      Wir schreiben die Musik selbst.

      Und die Texte.

      Wir spielen nichts nach.

      Frage:

      Was ist das Besondere an eurer Band?

      Stephan:

      Wir sind eine Band mit behinderten Menschen.

      Das Projekt ist damals an der Dr.-Pienitz-Förder-Schule entstanden.

      Aber nach der Schul-Zeit hat sich die Band aufgelöst.

      Jeder ist seinen Weg in eine Behinderten-Werkstatt gegangen.

      Irgendwann hat uns dann der Ausgleich gefehlt.

      Und deshalb treffen wir uns wieder.

      In der Regel proben wir einmal in der Woche.

      Wir versuchen, zu allen Anlässen zu spielen.

      Wir haben schon in Pirna gespielt:

      Auf dem Markt der Kulturen.

      Frage:

      Und wo spielt ihr sonst so?

      Ines:

      Mir ist es egal, wo wir spielen.

      Hauptsache, ich bin mit den Jungs zusammen.

      Denn ohne die Jungs würde die Band nicht funktionieren.

      Wir machen die Songs ja alle zusammen.

      Aber wir sind nicht nur Band-Mitglieder.

      Wir sind Freunde.

      Frage:

      Was denkt ihr über Förder-Schulen?

      Stephan:

      Ich finde es gut, dass es immer noch Förder-Schulen gibt.

      Danach soll man aber auch auf dem ersten Arbeits-Markt arbeiten können.

      Frage:

      Wie ist es für Menschen mit Behinderung in der Arbeits-Welt?

      Adam:

      Manche Arbeit-Geber sagen:

      Wozu braucht der Behinderte einen Mindest-Lohn?

      Das finde ich furchtbar.

      Alle Menschen haben einen Anspruch auf Mindest-Lohn.

      Und auch wir Behinderte bekommen nicht alles bezahlt:

      Wir müssen auch eine Wohnung bezahlen.

      Was mich betrifft:

      Ich habe Träume:

      Ich möchte gern mal in den Urlaub fahren.

      Außerdem habe ich viele Pläne:

      Ich möchte gern den Führer-Schein machen.

      Und ein Auto kaufen.

      Aber das kann ich mir momentan alles nicht leisten.

      Frage:

      Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

      Ines:

      Ich möchte mit der Band gern mal bei größeren Veranstaltungen auftreten.

      Zum Beispiel bei den Film-Nächten am Elb-Ufer.

      Wir sind gut.

      Aber wir brauchen jemanden, der uns die Chance dafür gibt.

      https://inklusionsnetzwerk-sachsen.de/gesichter-der-inklusion/artikel/paradiso-pirna.html

      Das Gespräch war am 11. Juli 2019.

      Paradiso

      Kurztext in Gebärdensprache (das Video besitzt keinen Ton und keinen Untertitel):

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      Portrait von Conrad, Adam, Ines und Stephan

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      Pressefoto der Staatsministerin Köpping

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        Paradiso

        Bildbeschreibung und Einsprache des Kurztextes:

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        Portrait - Paradiso
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